gewählte Hengstlinien
Die Bedeutung der Vererber
Der Hengst entscheidet durch seine zahlenmäßige Überlegenheit der Nachkommen wesentlich über das Bild einer geschlossenen Population. Entsprechend sorgfältig und passend muss er zu den Stuten gewählt werden. Der Zuchterfolg wird maßgeblich von der Verstärkung übereinstimmender Faktoren bestimmt, weniger erfolgreich scheinen die Verpaarungen von Gegensätzen zu sein (z.B. ergibt kurzer x langer Rücken selten einen mittellangen Rücken). Ausserdem sind die Merkmale der Großeltern bei einer Anpaarung ganz entscheidend dafür, ob gewünschte Merkmale stabilisiert werden können durch den Hengst – wobei es durchaus auch „Stempelhengste“ gibt, die einen Teil ihrer Merkmale besonders dominant durchsetzen in ihrer Nachzucht, völlig unabhängig vom Modell der Stute und den Vorfahren.
Perfektion findet sich (glücklicherweise) in keinem Pferd, daher muss der Züchter im Bezug auf die Kompromisse bei der Hengstwahl sehr sorgfältig abwägen. So haben wir uns für den Einsatz von BORAK aufgrund seiner Nachzucht entschieden, da dieser ohne dokumentierte Abstammung eine höhere Anforderung an unseren durchgezüchteten Stutenstamm stellte. Insgesamt erwarten wir von einem Hengst vor allem deutliche Typprägung und Verstärkung der Reitpferdeeigenschaften. Dafür werden die männlichen Tiere verstärkt selektiert in jeder Reitpferderasse.
bewährte Mutterstämme
Die Bedeutung des Stutenstamms
Die Grundlage einer Zucht sind die ausgewählten Mutterstuten. Ihre Eigenschaften in Form von Gesundheit, Vitalität, Fruchtbarkeit und Bewegungslust, Charakter sowie Reaktionen auf die Umwelt entscheiden über die Qualität der Nachzucht. In unserer modernen, westlich geprägten Pferdezucht wurde mittlerweile die Bedeutung des Hengstes mehr hervorgehoben. Dies war und ist jedoch nicht immer so – im gesamten orientalisch geprägten Raum ist die Stute noch immer als wichtigstes und höchstes Gut des Züchters.
Im Berber und den Iberischen Rassen unterlag die Auswahl der Stuten immer den einzelnen Züchtern bzw. Familien. Einige wenige importierte Tiere aus dem Maghreb stellen für erstere Rasse die wertvollste Grundlage. Leider haben die Wirren der Zeit in der Zucht lange vor den obligatorischen DNA Tests dafür gesorgt, dass ein Teil der Pferde im Stamm und erweiterten Stamm nicht mehr bekannt oder nicht mehr korrekt nachvollziehbar sind.
Wir haben bei der Wahl der Stuten vor allem die Nachzucht vor Augen. Deren Charakter, Gesundheit und Rittigkeit sind der Ausgangspunkt für weitere Selektion innerhalb unserer eigenen Nachzucht. Wir setzen dabei auf besonders bewährte (konsolidierte) Stuten vorzugsweise aus alter tunesischer und algerischer Selektion. Die tunesischen Abstammungen als Garant für Härte und Leistung – die algerischen für Typ und Gesundheit.