Die ursprünglichen Gedanken dazu kamen in einer Interessengruppe ums iberische Pferdevermittlung zustande, treffen aber auf den Berber und dessen Kreuzungen letztlich genauso zu.

Ich bin grundsätzlich sehr froh, dass es Gruppen für den Erfahrungsaustausch, wie diese hier gibt. Andererseits gibt mir das auch sehr zu denken, und vieles macht mich doch sehr traurig ! Immerhin sprechen wir hier über [Spanier] – eine stolze Rasse – die vielleicht mit zu den Rittigsten und gleichtzeitig Temperamentvollsten in Europa zählt. Jeder Händler und jedes Pferd ist am Ende Leidtragender einer beispiellosen „Verramschung“, wenn ich das als Pferdefreund so sagen darf.

Pferde sind keine Mopeds , Sie sind gerade im Bezug auf Besitzer- und Umgebungswechsel oft nicht minder empfindlich, als eine Katze.

Die Händler und Züchter sind oft sehr pferdeerfahrene Leute, welche sich meist auf das Selbstbild und die Wahrnehmung der Käufer verlassen müssen. Der Händler hat Zeitdruck – Zeit und Geld arbeiten gegen ihn und das Pferd – denn mit der Preisklasse sinkt die Zahl der möglichen Interessenten ?
Warum eigentlich ? Im Durchschnitt geben Menschen im Ankauf für ihr Pferd weniger als 50% dessen aus, dass sie für ihr Auto bezahlen … und das halt im besten Falle 50% der Zeit (bei guter Pflege !!).

Ich bin sicher, dass ganz viele liebe Menschen ein Pferd suchen und das Beste für das Tier möchten. Trotzdem bleibt der Beigeschmack, dass das Partnerbörsenprinzip einseitig ausgeführt, wie im Falle von Pferdehandel eigentlich nur auf Kosten der Pferde und mit (unfreiwilligem) moralischen Verschleiß der Händler einhergeht …

Die Züchter wiederrum unterliegen dem mittlerweile als normal angesehenen Preisdruck, der eine vernünftige Selektion udn Aufzucht kostendeckend unmöglich macht. Diese Tendenz ist für Pferde udn Reiter sehr kritisch zu sehen!

Man kennt ein Pferd nämlich nur, wenn man seine Geschichte mitgeschrieben hat ! Von Anfang bis Ende. Und so hört weder die Verantwortung des Züchters, noch die eines Händlers mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages auf. Ganz im Gegenteil, wenn ein erstaunliches, großes Tier – wie das Pferd – seine Umgebung und Bezugs-Punkte sowie – Personen wechselt, fühlt sich das Pferd plötzlich klein und verunsichert.
Sind dann noch gesundheitliche oder charakterliche Schwierigkeiten beteiligt, wird das schnell zur Zerreißprobe für das Pferd.

Wir sollten nie vergessen, dass entgegen sonst partnerschaflicher Umgangsformen WIR bestimmen, zu wem ein Pferd „gehört“. Nehmen wir diese Verantwortung immer genügend ernst?